63 Prozent der Tirolerinnen und Tiroler sind mittlerweile gegen Corona geimpft. Damit sind sie weitgehend vor einer Erkrankung oder zumindest vor einem schweren Verlauf geschützt. Leider aber nicht davor, trotz Impfung angesteckt zu werden und das Virus weiter zu verbreiten. Die Erfahrung der letzten Monate, dass eine Impfung keinen hundertprozentigen Infektionsschutz bietet, mahnt uns, so der Präsident der Ärztekammer, Artur Wechselberger, konsequent auf die Maßnahmen zurückzugreifen, die schon vor der Verfügbarkeit eines Impfstoffes Gültigkeit hatten.
Händedesinfektion, das Tragen von Masken und Abstandhalten haben nichts an ihrer Aktualität verloren. - Auch für Geimpfte. Schließlich können sich Geimpfte weiterhin mit dem Corona-Virus anstecken und dieses weitergeben. Je höher die Infektionszahlen sind, desto höher ist auch das Risiko der Weiterverbreitung des Virus über diese Schiene.
Es ist ein falsches Signal, wenn Geimpften vorgegaukelt wird, sie hätten sich mit der Impfung den Freiraum verdient auf diese grundlegenden Schutzmaßnahmen verzichten zu können, warnt Dr. Stefan Kastner, der Vertreter der Ärztekammer im „Sonderstab Gesundheit" des Landes Tirol. Er erteilt damit den Ideen eine Abfuhr, die nur Ungeimpfte zur Einhaltung der Schutzmaßnahmen verpflichten. Zudem könne, so der Ärztevertreter, das Tragen von Masken auch mögliche Influenza-Infektionen verhindern.
Um gegen die 4. Welle erfolgreich zu sein, braucht es gemeinsame Anstrengungen der gesamten Bevölkerung und den Einsatz aller Instrumente zur Pandemiebekämpfung, fasst Präsident Wechselberger zusammen. Dazu gehören neben der Impfung, zu der er dringend auffordert, auch die einfachen und bewährten Maßnahmen wie das Tragen von Masken, die Einhaltung des Mindestabstands, die Kontaktreduktion und das Lüften.